In Bezug auf Umweltreize ist sie recht entspannt und bei optischen und akustischen Reizen bleibt sie gelassen. An Bewegungsreizen zeigt sie wenig Interesse.
Die Mischlingshündin ist übrigens eine große Beobachterin und hat ihr Umfeld ganz genau und sehr aufmerksam im Blick. Ihr wundert euch gewiss nicht, wenn wir schreiben, dass sie wachsam ist ? Das ist sie nämlich und auf ihr Territorium achtet sie sehr genau.
Sehr markant ist, dass sie sich eng an Bezugspersonen bindet und es mag, in deren Nähe zu sein. Solange man ihr vermittelt, dass sie zwar da sein kann, aber „ihre“ Menschen nicht abzuschirmen braucht, ist das wunderbar. Wer ihr allerdings das Gefühl gibt, in der Verantwortung zu sein, der hat zukünftig womöglich weniger Freunde um sich herum – denn Thokosile neigt zum Vereinnahmen.
Auch wenn ihr ihre Bezugspersonen wichtig sind, sollte man ihre Eigenständigkeit beachten. „Will to please“ und gefallen wollen, sind nicht ihre Kernkompetenzen .
Sie hat ein eher geringes Temperament – für weniger aktive Menschen genau richtig, denn Thokosile braucht kein ausgeprägtes Bewegungs- oder gar Bespaßungsprogramm. Sie geht dennoch sehr gern spazieren und hat Freude daran, mit ihren Menschen unterwegs zu sein. Ihre Begeisterungsfähigkeit hinsichtlich gemeinsamem Spielen hält sich jedoch (noch) in Grenzen.
Sie hat Tendenzen zum Kontrolletti – das darf im Auge behalten werden. Ansonsten macht sie sich breit und nimmt womöglich Durchgänge und Plätze in Beschlag. Auch in Bezug auf andere Hunde ist sie kein „kleines Licht“, sondern eine Hündin mit großer Präsenz. Sie hat schnell auf dem Schirm, wer Schwächen zeigt und unsicher ist. Auch gegenüber kleinen Hunden wird sie ruckzuck stark. Hat sie ein (mental) stabiles Gegenüber, kann das Miteinander mit einem anderen Hund wunderbar klappen. Es muss also individuell geschaut werden, wie es passt.
Futter ist ihr wichtig und im Zweifelsfall verteidigt sie es. Mal so eben hingehen und streicheln, während sie frisst – das ist keine gute Idee. Klar, Hunde sollten sowieso beim Fressen zufrieden gelassen werden. Es ist ja dann aber nochmal eine andere Geschichte, wenn ein Hund die Zähne auspackt.
Apropos: Sie ist übrigens das Tragen eines Maulkorbs gewöhnt, benötigt ihn auch zukünftig und kommt damit sehr gut zurecht.
Thokosile kam als Abgabehündin ins Tierheim, da sie gebissen hat. Wie so häufig kam es auch an dieser Stelle zu Missverständnissen im Zusammenleben zwischen Mensch und Hund. Genau das wird also für ihre Vermittlung ein zentrales Thema sein.
Wir wünschen uns für sie Menschen, die wissen, was es bedeutet, einen Hund durchs Leben zu führen. Die für sie da sind, und zwar nicht nur für die ersten Wochen, sondern mit Verlässlichkeit ein ganzes Hundeleben lang. Menschen, die sich nicht davor scheuen, Regeln geradlinig und gelassen durchzusetzen und Strukturen und Halt zu geben, damit Thokosile sich daran orientieren kann. Ihre Bezugspersonen sollten ihr vermitteln, dass sie sich um alles kümmern und Thokosile sich getrost darauf verlassen kann.