Der Rüde Kuhlangi, Mr. Cool
Kuhalngi macht schon mal einen auf cool. Kein Wunder, er ist ein Teenager. Und er ist ein Typ wie aus dem Bilderbuch – ein Hund, der vom Äußerlichen her direkt ins Auge fällt. Wer sich aus diesem Grund für ihn meldet, der wird allerdings nicht weit kommen, denn Kuhlangi benötigt mehr als Bewunderung. Der junge Rüde kennt noch nicht so sehr viel und es wäre toll, wenn er eine Menge Erfahrungen sammeln und viel lernen darf. Sich mitten im Halbstarken-Alter befindend sucht er nach Halt, aber auch nach Grenzen. Er kann sich schon mal stur zeigen, wenn er gerade ein Ziel vor Augen hat. Seine Hartnäckigkeit ist unverkennbar.
Das darf nicht mit Selbstsicherheit verwechselt werden, denn Kuhlangi ist teilweise ambivalent. Er hängt oft zwischen Baum und Borke und weiß noch nicht so recht, wohin die Reise gehen wird. Dafür braucht er ein stabiles Gegenüber – eine Bezugsperson, die ihm wohlwollend, aber bestimmt den Weg weist. Bei seinen Bezugspersonen zeigt er sich übrigens aufgeschlossen, begeisterungsfähig und er genießt Streicheleinheiten. Er kann total lustig und zu vielen Späßen aufgelegt sein.
Gewährt man ihm zu viele Freiheiten, dann wird er schon mal fordernd, man merkt zunehmend sein kontrollierendes Verhalten und auch die Veranlagung zum Beutefangverhalten. Letzteres sollte unbedingt im Auge behalten werden und nicht noch beispielsweise durch das Werfen von Bällen verstärkt werden.
Mit fremden Menschen hat er es nicht so und ist bei Berührungen besorgt. Ist er in seinem Zimmer, dann bläst er sich auf und verbellt Fremde, die sich annähern.
Im Umgang mit Artgenossen benötigt er noch Übung unter Anleitung durch seine Bezugspersonen. Ansonsten testet er an, versucht, sich zu messen, und erkennt sehr schnell Schwächen. Das ist nichts Ungewöhnliches für einen Rüden, der auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist – man muss es händeln können.
Bevor das Tierheim wegen eines Kennenlern-Termins kontaktiert wird, sollte man sich überlegen, ob man die nötige Geduld aufbringt, die zur Erziehung eines jungen Hundes nötig ist. Die nächste Frage ist, ob man auch mal Gegenwind ertragen kann, denn Kuhlangi ist gewiss kein Hund, der einfach „so mitläuft“.
Kann das mit „ja“ beantwortet werden, dann freuen wir uns über Nachrichten für Kuhlangi. Wir wünschen uns für den Jungspund ein Zuhause, welches Freude daran hat, sich mit ihm zu beschäftigen und in dem er Stabilität und Führung erhält. Er fühlt sich in der zweiten Reihe nämlich viel, viel wohler, als wenn er das Gefühl hat, für alles zuständig zu sein.