Henry

Mr. Kontroletti

Henry ist einer dieser Hunde, in die man sich schnell verliebt. Denn der vierjährige Rüde strahlt unheimliche Lebensfreude aus, seine gute Laune ist sofort ansteckend, man meint sogar ein Dauergrinsen in seinem Hundegesicht zu erkennen. Das steigert sich noch, wenn man ihn mit einem seiner Hundefreunde rumtollen sieht. Hier mag es Henry gerne rustikal. Da wird gerempelt, übereinander gekugelt und auch gerne mal ins Hinterteil des anderen gezwackt. Das kann ewig so gehen, allerdings nur, wenn sein Gegenüber souverän ist. Bei Hunden, die Schwäche zeigen, ist Henry der Erste, der im übertragenen Sinne ein Bein stellt, damit der andere drüber stolpert und erstmal am Boden liegt. Das gilt übrigens auch für unsouveräne Hündinnen, da ist Henry sehr uncharmant und so gar kein Kavalier.
Auch bei Menschen nutzt Henry Schwäche gerne für sich aus und versucht dann seine Regeln durchzusetzen. Hier darf man sich nicht von seinem Charme benutzen lassen. Wenn man ihm souverän gegenüber tritt, akzeptiert er das sofort und ist sehr gut zu händeln.
Hier im Tierheim steht er gerne auf den Dächern der Hundehütten in den Freiläufen. Da kann er alles gut einsehen und überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Das gibt ihm die Sicherheit, die er so dringend braucht, unser Mr. Kontroletti.
Hektik und laute Geräusche findet er gruselig. Auch sollten keine Ballspiele gemacht werden mit Henry, die putschen ihn hoch und fördern sein vorhandenes Beutefangverhalten. Deshalb kommt für Henry eine Vermittlung in eine Familie mit Kindern nicht in Frage.
Auch wenn Henry überaus charmant sein kann, darf man ihn nicht unterschätzen. Er hat es faustdick hinter den Ohren. Lässt man ihn gewähren, geht es nach seinen Spielregeln.
Ausgeglichene, in sich ruhende Menschen, die sich gerne bewegen und im Umgang mit Henry sehr klar sind, wären genau die richtigen Partner für den Rüden. Die ihm zeigen, dass er nicht der Bestimmer ist, dass er das Angeben gar nicht nötig hat. Die für ihn die Dinge regeln, die er nicht so drauf hat. Die ihn einfach nur Henry sein lassen. Den wunderbar lebensfrohen Henry.